Über uns und wie es dazu kam...:

Wir sind Claudia und Thomas und leben auf einem kleinen Resthof im Kreis Segeberg.

 2011 zogen wir mit unseren beiden Pferden und unseren beiden Katzen auf den Resthof. Schnell mussten wir feststellen, dass uns ausser viel Arbeit auch noch viele herrenlose Katzen "erwarteten". Angefangen mit einem offenbar angefahrenen Kater, der tot unter unserem Fenster lag... Als ich, Claudia, mich auf die Suche nach einem eventuellen Besitzer machte, wurde mir klar, dass hier viele Katzen ohne Besitzer existierten. So hatte auch dieser Kater kein Zuhause, war nicht kastriert und ungepflegt - ja, und nun leider tot.  

 

Dann sahen wir hinten auf unserem Grundstück immer mal wieder eine Katze mit Jungen. Die Katze war super scheu und man kam nie mehr als 10 Meter an sie heran. Anfangs liefen mit ihr zwei kleine Getigerte und zwei kleine Schwarze herum. Später dann waren nur noch drei Kitten zu sehen. Zwei Schwarze und ein Tigerchen. Wieder etwas später war auch das zweite Schwarze "verschwunden". Ein kleines Schwarzes retteten wir mehrmals - einmal sass es maunzend an einer Mauer, die restliche Familie vermuteten wir auf dem Nachbargrundstück. Wir stellten dem Kleinen ein bisschen Wasser und Futter hin und irgendwann wurde es wohl von der Mutter wieder eingesammelt. Ein anderes Mal holte Thomas das Kleine aus einem Baum. Wieder ein anderes Mal holten wir es hinter einer Wandnische im Heulager hervor, in der es feststeckte. 

Eines Tages fanden wir das Schwarze und ein getigertes Kitten bei uns im Heu, die Mutter war seitdem nicht mehr gesehen. Die Kleinen waren aber inzwischen alt genug und so fütterten wir sie und gewöhnten sie langsam an uns.

 

Den kleinen schwarzen Kater tauften wir Fury, die kleine getigerte Katze hiess einfach Tiger. Wir fingen sie im Herbst ein, liessen sie kastrieren, chippen und ärztlich versorgen (Tiger hatte einen dicken Absess am Hals) und richteten ihnen für den Winter einen Unterkunft im Gartenhaus ein. In der Zeit kamen auch Remmi und Demmi zu uns, sie bekamen wohl mit, dass wir die beiden Kleinen gefüttert haben.

Nun denn, wir sind ja tierlieb;-) - also bekamen auch die beiden etwas ab. Remmi wurde von Katzenschnupfen geplagt und beide waren offenbar nicht kastriert. Das liessen wir schnell nachholen und seitdem ist Demmi feste Bewohnerin bei uns und wurde auch sehr anhänglich. Oft begleitet sie einen beim Absammeln auf der Koppel, wie ein Hund. Remmi wurde behandelt und kam auch eine zeitlang recht regelmäßig zum Fressen. Seine Besuche wurden aber seltener, aus welchen Gründen auch immer. Er sollte eigentlich noch einmal eingefangen und erneut behandelt werden, aber leider haben wir ihn seit dem Beschluss dazu nie mehr gesehen....!

 

Im Januar 2013 forderte der kleine Fury, der auch immer sehr (Garten-)häusslich und verschmust war, sein Glück erneut heraus. Nur konnten wir ihm dieses Mal leider nicht mehr helfen, denn er wurde an einem winterlich grauen Sonntagmorgen überfahren. Thomas konnte ihn nur noch tot von der Strasse holen (natürlich kümmerte sich der Autofahrer, der ihn überfuhr, nicht darum... wie so oft).

Das war ein einschneidendes Erlebniss in unserer "heilen Resthofwelt", obwohl Fury nicht das erste Tier war, was wir verloren. Er war erst 9 Monate alt und hatte sein kurzes Leben so oft schon auf die Probe gestellt. Es sollte wohl nicht sein. Nun war seine Schwester Tiger ganz alleine. Und daher holten wir sie zu uns ins Haus.

 

Draussen hatte Demmi also die Alleinherrschaft. Unsere beiden "Stubentiger" Flummi und Lütten bleiben im Winter nämlich lieber am warmen Ofen liegen.

Aber es sollte nicht so ruhig bleiben. Im Frühjahr 2013 ging es weiter....

 

Es kamen kurz nacheinander zwei getigerte Katzen zu uns, mit Babys im Gepäck. Erst waren sie nur selten zu sehen und die Babys fast garnicht. Es dauert immer eine Weile bis alle soweit zutraulich werden, dass man sie zumindestens am Futterplatz zur Futterzeit mal sehen kann. Durch Beobachtung konnten wir dann auch irgendwann die Babys den Müttern zuordnen.

 

Während draussen die beiden Familien Demmi die Alleinherrschaft abnahmen, haben wir uns für drinnen tatsächlich noch eine Katze aus dem Tierheim dazugeholt. Schön blöd - denkt man jetzt, aber wir brauchten unbedingt Gesellschaft für Tiger, die von meinen beiden "Alten" nicht akzeptiert wurde und alleine bei uns "festsaß". Natürlich sollte sie später wieder nach draussen, aber erst musste sie geimpft werden und das Wetter sollte auch gerne etwas besser werden, da Tiger in der warmen Bude langsam aber sicher ihr dickes Winterfell eingebüßt hat.

Wir haben also Ronja dazugeholt, die ein "Überbleibsel" einer Kastrationsaktion war und ohne ihre Familie noch im Tierheim sass. Sie war im gleichen jungen Alter wie Tiger und wurde  als sog. "Bauernhofkatze" vermittelt da sie noch ziemlich wild war und sich nicht anfassen liess. Sie schloss mit Tiger schnell Freundschaft und wurde auch gaaaaanz langsam zutraulicher und weniger kratzbürstig.

Wir versuchten, sie und Tiger mit unseren beiden "Alten" - Flummi und Lütten - zu vergesellschaften, aber das ging ganz gründlich daneben. Unser Plan, Tiger und Ronja im Frühjahr draussen wohnen zu lassen, scheiterte, weil Ronja überhaupt nicht raus wollte. Aber mit Flummi und Lütten ging das Zusammenleben garnicht... wir waren kurz davor, Ronja wieder zu vermitteln. Ganz, ganz langsam glätteten sich aber die Wogen, weil Tiger und Ronja Quartier im Obergeschoss, unserer Baustelle, bezogen. Dort hatten sie weitestgehends ihre Ruhe und wir hangelten uns irgendwie über den Sommer und in den nächsten Winter hinein...

 

Draussen liess ich die beiden Katzenfamilien mit Hilfe des Tierschutzverein SE einfangen und kastrieren. Danach durften alle wieder bei uns auf den Hof zurück.

Zwischendurch lernten wir noch "Einauge" kennen. Der tauchte irgendwann total runtergekommen und hungrig bei uns auf. Er ist nicht mehr der jüngste, das sieht man ihm an, aber auch ein alter Kater muss nicht "so" aussehen (in der Galerie kann man ihn vorher und nachher sehen). Er war klapprig dürr, das Fell sah stumpf aus sofern er noch etwas davon hatte. Im Nacken war fast kein Fell mehr, die Haut zum Teil schorfig und blutig vernarbt. Er kratzte sich wie irre. Natürlich war auch er nicht kastriert - also "Einauge" einpacken und ab zur Tierärztin. Er wurde kastriert und vernünftig behandelt. Offenbar leidet er unter einer Flohstichallergie. "Einauge" ist ein ganz ruhiger Kater, der auch Menschenkontakt kennt. Wir sehen ihn regelmäßig bei uns, manchmal kommt er wochenlang nicht, dann wieder einige Tage und genießt Futter und Fürsorge (er bekommt in regelmäßigen Abständen ein Antiflohmittel von uns).  Er weiss wohl, wo er hingehen muss, wenn es ihm wieder etwas schlechter geht und er etwas mehr als Futter braucht...

 

Somit hatten wir nun wirklich ein Pflegestelle für Streunerkatzen. Es ist manchmal viel Arbeit, aber es ist auch toll, zu sehen, wie wohl sich die Katzen hier fühlen und dass es ihnen jetzt so gut geht. Freud und Leid liegen sehr dicht beieinander, das bekommen wir immer wieder zu spüren. Aber das ist das Leben!

 

Mehr erfahrt Ihr nach und nach unter http://www.sofa-fuer-streuner.de/was-hier-so-passiert---.html

 

 

 

 


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